EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Oelber

Geschichte:

Die 1353 erstmals erwähnte Burg geht ins 12. Jahrhundert zurück. Sie war bis dahin Lehen des Bischofs von Hildesheim an die Edelherren von Meinersen. Von 1273 bis 1293 ist ein Willekin von Oelber aus dem Geschlecht der Herren von Gustedt überliefert. Inhaber der Burg sind seit dem Ende des 13. Jahrhunderts die Herren v. Cramm. 1353 übertrug der letzte der Herren von Meinersen seinen Besitz einschließlich Oelber dem Fürstbischof von Hildesheim. Die von Cramm wurden somit Vasallen des Bistums Hildesheim. Sie begaben sich 1363 mit der Burg auf zehn Jahre in den Dienst des Herzogs im Fürstentum Lüneburg. Eine Hälfte der Burg wurde dann von den Herzögen von Braunschweig lehnrührig. 1390 besaßen die Herren von Steinberg diesen Anteil und von 1395 bis 1686 die Herren von Bortfeld; seit 1766 ist sie nach langwierigen Streitigkeiten im alleinigen Besitz derer von Cramm. Infolge der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) kam die Burg Oelber 1523 an den Herzog im Fürstentum Wolfenbüttel und blieb auch nach 1643 braunschweigisch. Seit 1988 gibt es "Oelber Event": Ställe und Kornböden sind für Veranstaltungen aller Art umgestaltet worden. (G. Pischke)

Bauentwicklung:

Der Grundriss der Burg ist noch mittelalterlich. Über die Baugeschichte in der Zeit vor 1588 ist kaum etwas bekannt. Kurz nach der Mitte des 16. Jhs. bauten die Brüder Ludolf und Christoph von Bortfeld ein "neues Haus" im Südosten und ein Brauhaus im Nordwesten. Das jetzige dreigeschossige Schloss Oelber, die runde Oberburg, geht in das Jahr 1588 zurück. Die Unterburg mit den Gutsgebäuden entstand 1593/94 westlich davon. 1626 wurde die Burg durch Tillys Truppen stark beschädigt, die damals entstandene Baulücke existiert noch heute. Der Treppenturm als Scheinbergfried ist im 19. Jahrhundert errichtet worden, zur selben Zeit wurde ein zweigeschossiger Neubau hinzugefügt. In den 1980er Jahren erfolgte die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands. Bei der Sanierung kamen damals auch ältere Bauteile in Fachwerkbauweise zum Vorschein. (G. Pischke)

Baubeschreibung:

Inmitten einer großen Rasenfläche erhebt sich der helle Rundbau von Schloss Oelber, überragt vom im 19. Jahrhundert als Scheinbergfried errichteten Treppenturm. Die Burggebäude gruppieren sich um einen polygonalen Innenhof. An Wirtschaftsgebäuden zur Rechten entlang führt der Weg zum Schloss. Auf dem Merianstich von 1654 wird die Burg noch in relativ naher Distanz von Nebengebäuden eingerahmt. Diese sind heute ebenso verschwunden wie die Zwerchhäuser und Ziergiebel im Renaissancestil, die auf der Darstellung noch die Burggebäude schmückten. Westlich schließt der Gutsbereich mit der Unterburg im Bereich der früheren Vorburg an. Der umgebende Wassergraben ist heute verfüllt. (G. Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine