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Krimmelburg

Geschichte:

Die Krimmelburg ist nicht in den historischen Quellen überliefert. Der Name Krimmelburg geht in das 18. Jahrhundert zurück. Sie ist wie die benachbarte Brunkelburg in der Vorrömischen Eisenzeit angelegt worden. Ein Bezug beider Anlagen aufeinander wird nicht nur durch ihre Lage auf zwei gegenüberliegenden Talseiten nahegelegt, sondern auch durch einen von der Brunkelburg ausgehenden Wall, der bis an den Fuß des Burgbergs der Krimmelburg führte. Zusammen mit einer weiteren Wall-Graben-Befestigung nördlich der Krimmelburg scheint sich so eine Gesamtanlage zu ergeben, die mit den Oppida der Mittelgebirgszone vergleichbar erscheint. Die Wallanlage diente danach wohl während der Sachsenkriege Karls des Großen - 772 bis 803 - als sächsische Fluchtburg. Vermutlich nutzte der Deutsche Orden die Krimmelburg im Spätmittelalter zur Sicherung des Reitlingtales, das er seit ca. 1260 besaß und wo er seit 1275 in Lucklum eine wichtige Kommende besaß. (S. Eismann/G. Pischke)

Bauentwicklung:

In den ersten beiden, noch vorgeschichtlichen Phasen der Befestigung ist der Hauptwall aus Mergel aufgeschüttet worden, wobei nur der jüngere Bauabschnitt durch Funde in die jüngere Vorrömische Eisenzeit datiert ist. In sächsischer Zeit wurde er in der dritten Nutzungsphase mit einer Steinschüttung erhöht und durch eine vorgeblendete Trockenmauer verstärkt. Der Vorwall lässt sich aufgrund seiner Bauweise als Mergelschüttung ebenfalls in vorgeschichtliche Zeit datieren. Im westlichen Teil ist in die Befestigung um 1300 ein quadratisches Plateau, das sog. „Castrum“, von 25 x 25 m Ausdehnung eingefügt worden. (S. Eismann/G. Pischke)

Baubeschreibung:

Die Krimmelburg liegt auf einem nach Westen vorspringenden Sporn des Burgberges. Sie ist aufgrund ihrer Lage im Westen durch Steilhänge geschützt, im Norden, Osten und Südosten hingegen durch ein Wall-Graben-System. Der dadurch umgrenzte Burginnenraum umfasst ca. 280 m in der Länge und 30-100 m in der Breite. Davon ist im Norden ein zum Teil 4 m hoher Wall (1898: 6-7 m) erhalten, durch den eine Forststraße führt. Ihm ist noch ein kleinerer Vorwall mit flachem Graben vorgelagert. Im westlichen Teil befindet sich das sog. "Castrum", ein Plateau von 25 m Seitenlänge, das von einem Graben und teilweise auch von einem flachen Wall umgeben ist. Aufgrund der dort gefundenen Keramik des 13. Jahrhunderts wird darin eine kleine Befestigung des Deutschen Ordens vermutet. Diese war nach dem dort beobachteten Schiefer- und Dachziegelschutt mit einem festen Gebäude versehen. Eine Brandschicht spricht für ein gewaltsames Ende dieser Anlage. (S. Eismann/G. Pischke)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen 1905, 1954/55 mit Tonscherben des 7./8. -10. Jhs. und hochmittelalterlicher Keramik aus der Zeit um 1300.