EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Hofberg

Geschichte:

Die Burg wurde durch die 1068 erstmals erwähnten Herren von Mässingen wohl zu Beginn des 13. Jhs. erbaut. Ihre erste ausdrückliche Erwähnung in der historischen Überlieferung erfolgte 1281. Ein Angehöriger des Geschlechts wurde 1245 als Reichsministeriale, 1248 jedoch als Ministeriale der Grafen von Hirschberg erwähnt. 1281 vererbte der kinderlose Berthold von Mässingen die "Obere Burg" auf dem Hofberg und das Dorf Obermässing mit der "Unteren Burg" an den Deutschen Orden, der hier eine zur Ballei Franken gehörende Komturei einrichtete. 1465 erwarb der Eichstätter Fürstbischof Wilhelm von Reichenau die Burg und richtete hier einen Sommersitz ein. Das Dorf Obermässing wurde Sitz eines Pflegeamtes.
Im Bauernkrieg besetzte 1525 der "Mässinger Haufe", bestehend aus 8000 Bauern aus der Region, die Burg. Eine Reitereinheit des Pfalzgrafen Friedrich vertrieb die schlecht bewaffneten Bauern und warf den Aufstand nieder. Im 30jährigen Krieg wurde die Burg zerstört. Nach der Säkularisation von 1803 kam das Schloss in Privatbesitz, wurde teilweise abgerissen und als Steinbruch genutzt. Um 2000 begannen Sanierungsarbeiten durch den Verein für Kultur- und Heimatpflege Greding. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ältesten bekannten Bauteile der Burg sind sekundär versetzte Buckelquader mit breitem Randschlag, die von Zeune in das 2. Drittel des 13. Jhs. datiert werden. Die erste Ringmauer bekam ihre heutige Form am Ende des 14. Jhs. 1490 ließ der Eichstätter Bischof eine neue Ringmauer mit fünf Ecktürmen einige Meter außerhalb der alten errichten und den Zwischenraum aufschütten, sodass ein umlaufender Zwinger entstand. Außerdem entstand damals das existierende Torhaus, zudem wurde die Vorburg neu angelegt. 1669/70 wurde die im 30jährigen Krieg zerstörte Burg von Fürstbischof Marquard nach Plänen des Hofbaumeisters Jakob Engel zum Schloss umgebaut. Davon kündet eine Wappeninschrift über dem Tor. Nach dem Verkauf in Privathand 1803 fanden aufgrund der intensiven Nutzung für Wohn- und Wirtschaftszwecke zahlreiche Abbruch- und Neubaumaßnahmen statt. Der innere Halsgraben wurde verfüllt und das äußere Burgtor zerstört. Die Westmauer mit zwei Rundtürmen wurde 1999/2000 saniert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Areal der Burg Hofberg befindet sich auf halber Höhe am Südosteck des Hofberges, eines Inselberges der Fränkischen Alb. Da das Gelände im Süden und Osten steil abfällt, war die Burg nur im Norden, Westen und Südwesten durch einen breiten Graben gesichert, der im Norden als Halsgraben stärker ausgeprägt war. Der Zugang erfolgte über die im Norden gelegene Vorburg, deren Befestigungsgraben heute verfüllt ist. Bis ca. 1490 besaß die Kernburg eine Ausdehnung von ca. 50 x 50 m. Nach der Vergrößerung umfasste das fünfeckige Hauptburgareal max. 74 x 60 m. Die neue Ringmauer mit fünf Ecktürmen verlief 8-10 m außerhalb der alten. Mit Ausnahme eines quadratischen Turmes auf der Ostseite waren die Türme rund. Zumindest die beiden westlichen Türme waren als Schalentürme ausgebildet. Der rechteckige Wohnbau lag an der Westseite. Ein weiterer rechteckiger Bau lag im Nordosten.
Vom 1670 errichteten Schloss sind im Archiv des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg drei Pläne erhalten. Es handelt sich um ein zweiflügeliges Bauwerk, von dem wahrscheinlich nur der langschmale Flügel mit Eckerkern in diesem Zeitraum entstanden ist.
In Vor- und Hauptburg stehen heute jeweils Bauernhöfe, die zum Teil mittelalterliche Mauerreste und Keller inkorporieren. An einen Hof in der Vorburg ist noch das Torhaus von 1490, ein zweigeschossiger Giebelbau mit Lichtschlitzen, angeschlossen. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen und Bauaufnaghme 1994/95.