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Kugelhammer

Geschichte:

Die Burg wurde wahrscheinlich zum Schutze eines in der Nachbarschaft gelegenen Hammerwerks in der Mitte des 14. Jhs. errichtet. Als erster Besitzer des Werks und Erbauer der Burg wird um 1350 Heinrich Kreutzer genannt. Der Besitz von Werk und Burg wechselte in der Folgezeit häufig innerhalb des Nürnberger Patriziats. Für 1463 und 1512 ist jeweils ein Heinrich Meichsner als Besitzer überliefert, der den Hammer 1463 angeblich von der Nürnberger Bürgerfamilie Halbwachs erworben hatte. 1530 erwarb Heinrich Holzschuher den Kugelhammer, veräußerte ihn aber schon 1539 an die Fürer von Haimendorf. Der Name Kugelhammer kam erst in der Neuzeit auf, als hier auch eiserne Geschützkugeln hergestellt wurden. 1552 wurden Werk und Burg im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört. Zunächst wurde nur das Werk wieder aufgebaut. Nach zahlreichen Besitzerwechseln kamen Werk und Schloss 1678 in den Besitz des Johann Karl Schlüsselfelder, der Kugelhammer 1709 seiner Familienstiftung übertrug. Bis heute gehört die Anlage der Stiftung, zum Verwalter wird jeweils ein Angehöriger einer verwandten Familie bestellt. In der Mitte des 19. Jhs. musste das Hammerwerk den Betrieb aufgeben, nachdem ihm der Bau des Ludwigskanals zwischen 1836 und 1845 das Wasser entzogen hatte. Verwalter des Besitzes ist heute die Familie Kreß von Kressenstein. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die wohl in der 1. Hälfte des 14. Jhs. errichtete Burg wurde 1552 im zweiten Markgräflichen Krieg zerstört. 1584 wurde zunächst ein neues Herrenhaus neben der Ruine errichtet, erst 1607/08 erfolgte der Wiederaufbau des ursprünglichen Sitzes durch Hans Nützel, so die Jahreszahl über dem Hauptportal. Die Fenster wurden in das massive Sockelgeschoss nachträglich eingebrochen. Eine grundlegende Sanierung erfolgte von 2005 bis 2010.
Zu Beginn des 15. Jhs. wurde neben der Burg die Kapelle St. Wolfgang errichtet. Im 1. Markgräfler Krieg wurde sie 1449/50 beschädigt und vom damaligen Burgbesitzer Heinrich Meichsner repariert. 1732 wurde sie durch eine Überschwemmung des Gauchsbaches weggeschwemmt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Schloss liegt auf einem Sandsteinfelsen, der früher vom aufgestauten Gauchsbach umflossen wurde. Dieser dadurch gebildete Wassergraben liegt heute trocken.
Die Gestalt der ursprünglichen Burg ist aus einer Darstellung auf einer Landkarte von 1530 bekannt. Demnach bestand sie aus einem ungefähr quadratischen Turm mit Fachwerkaufsatz und Satteldach. Auf der Rückseite war ein kleiner Anbau angefügt. Unmittelbar angrenzend ist das Hammergebäude mit drei Wasserrädern dargestellt.
Das heutige Schloss aus dem beginnenden 17. Jh. ist im Stil der Nürnberger Patriziersitze in Form eines Weiherhauses errichtet. Es hat die Form eines dreigeschossigen, quadratischen Gebäudes von 5 x 3 Fensterachsen mit hohem Sockelgeschoss, Satteldach, gewellten Treppengiebeln und Zwerchhaus. Im Erdgeschoss befand sich eine große Halle, während die Wohnräume im ersten Obergeschoss eingerichtet waren. Das zweite Obergeschoss wurde vor allem vom repräsentativen Saal eingenommen. An seiner Südseite liegen kleine Wirtschaftsbauten des 18. Jhs. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine