EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Sachsenstein

Geschichte:

Die Sachsenburg erscheint in den Quellen unter den von König Heinrich IV. zwischen 1070 und 1073 errichteten Befestigungen. 1074 ist sie nach dem Ende des Sachsenaufstandes wieder laut der damaligen vertraglichen Vereinbarung zerstört worden.
Der Burgplatz gehörte zur Gründungsausstattung des Klosters Walkenried von 1127, die Burg wird damals ausdrücklich als zerstört bezeichnet. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Befestigung des Kernwerks dürfte unter Heinrich IV. errichtet worden sein. Seine unsorgfältige Bauweise hat zu der Vermutung geführt, dass die Errichtung in großer Eile geschah und die Burg wahrscheinlich nicht fertig gestellt worden ist. Die Zeitstellung der beiden Vorwälle ist bislang ungeklärt, sie können auch vorgeschichtlich sein. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Sachsenburg ist eine Abschnittsbefestigung auf einem nordwestlichen Ausläufer des Sachsensteins. Die Nord- und Südwestseite des Sporns werden durch steile Felswände geschützt.
Das Kernwerk an der Spornspitze von 0,54 ha Größe wird durch eine bis zu 3 m dicke Mauer von 55 m Länge gesichert. Die Verbindung zum westlichen Steilhang stellt ein 25 m langer Wall aus Steinbrocken mit ca. 2,50 m Höhe her. Die Burg ist vor allem für ihre ungewöhnliche Toranlage bekannt. Diese besteht aus zwei sechseckigen Türmen mit einem Durchmesser von max. 12,10 m bei einer Mauerstärke von 1,80 m, die ein quadratisches Torhaus von 9,25 m Seitenlänge flankieren. Die Anlage ist dabei nicht achsensymmetrisch angelegt, sondern die einzelnen Elemente sind gegeneinander verschoben. In einem Abstand von 11 m folgt im Süden ein runder Turm von 12,5-13,3 m Durchmesser und einer Mauerstärke von ca. 1,90 m. Bei der Ausgrabung dokumentierte Brandspuren zeugen wohl von der Zerstörung der Burg.
Das Gelände der Vorburg ist durch die 1869 erbaute Bahnlinie Bad Sachsa - Nordhausen stark gestört. Südlich der Strecke verlaufen zwei 2-3 m hohe Wälle mit Außengraben im Abstand von 30-40 m. Der äußere Wall findet seine Fortsetzung nördlich der Linie in einem Wallstück, das zunächst Richtung Nordwesten verläuft, etwa in der Mitte nach Norden umknickt und am Steilhang endet. Im Knick befindet sich eine Walllücke, die mit der Toranlage des Kernwerks korrespondiert. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1891-1893.