EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Königshagen

Geschichte:

Das Dorf Königshagen wird erstmals 1228 genannt. Aus historischen Gründen wird vom Ausgräber Janssen angenommen, dass das Dorf von den Grafen von Scharzfeld zwischen 1131 und 1158 auf Königsgut gegründet worden ist. Es wurde in einer Fehde des Landgrafen von Hessen und des Mainzer Erzbischofs mit den Grafen von Hohnstein zwischen 1413 und 1420 zerstört. Quellen, die explizit die Burg nennen, sind nicht bekannt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Ausgrabung ergab drei Siedlungsphasen. Zunächst wurde ein Wohnturm auf dem zentralen Hügel errichtet, der von einer doppelten Palisade am Innenrand eines Grabenringes umgeben war.
In der zweiten Phase um 1200 besteht der Wohnturm immer noch, die Palisade ist aber zugunsten eines geschlossenen Rings von kleinen Hausplätzen am Innenrand des Grabens aufgegeben worden.
Vermutlich nach der Schenkung an das Kloster Pöhlde ist der Wohnturm in eine kleine Kirche umgebaut worden, um die ein Friedhof angelegt wurde. Der Häuserring bestand vermutlich in Form von Wirtschaftsbauten fort. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Befestigung liegt in einem Knick der Beber. Sie besteht aus einem kreisförmigen Wall mit außen vorgelagertem, ca. 7 m breiten Graben von ca. 55 m Innendurchmesser. Um diese Befestigung gruppieren sich die Häuser der Wüstung Königshagen, die im Gelände noch als Podien zu erkennen sind. Die Ergebnisse der Ausgrabung durch Walter Janssen 1961/62 entsprachen dem damaligen Forschungsstand, ihnen ist heute mit Skepsis zu begegnen. Eine Neubearbeitung der Ausgrabung erscheint wünschenswert. Da dies aber noch nicht erfolgt ist, werden hier die Schlussfolgerungen Janssens vorgestellt.
Bei den Ausgrabungen wurde im Zentrum der Befestigung das Fundament eines 11 x 8 m großen Wohnturms mit 1 m Mauerstärke festgestellt. Es ist auf einen niedrigen, künstlich aufgeschütteten Hügel gestellt worden. Außer durch den Graben war er durch eine Doppelpalisade geschützt. Im Südosten war diese unterbrochen, hier bestand der Zugang über eine Erdbrücke durch ein hölzernes Torhaus.
Die Palisade ist in der zweiten Bauphase durch einen geschlossenen Ring von 8 x 8 m großen Fachwerkgebäuden auf Steinsockeln ersetzt worden. Der Befestigungscharakter der Anlage trat jetzt in den Hintergrund. Mit der Umwandlung des Wohnturms in einen Kirchenbau in der dritten Phase durch den Anbau eines Chores und eines Westturmes wurde bei weiterhin vorhandenem Graben die profane Befestigung zu einer Kirchenburg.
Die gewaltsame Zerstörung von Dorf und Befestigung schlägt sich in einer nahezu geschlossenen Brandschicht nieder. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung zwischen 1961 und 1963 durch Walter Janssen mit Keramik ab der 1. Hälfte des 12. Jhs. (Stefan Eismann)