EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Schildberg

Geschichte:

Die Burg auf dem Schildberg wurde möglicherweise schon im 11. Jh. errichtet. Belegt ist sie aber erstmals 1148, als die "bloße" Burgstätte ("solo loco") in den Besitz des Gandersheimer Edelvogtes Graf Hermann II. von Winzenburg gelangte. Die Bedeutung des Wortes "bloß" in der Quelle ist umstritten; ob die Burgstelle damals bebaut, unbebaut oder zur Wiederbebauung freigegeben war, ist nicht geklärt. Nach dem Tod Hermanns 1152 kommt Heinrich der Löwe in den Besitz der Burg. Vom selben Jahr an ist bis zum Anfang des 13. Jhs. ein Adelsgeschlecht von Schildberg nachweisbar. 1180 muss die Besatzung den Leuten Friedrich Barbarossas die Burg öffnen. In der Erbteilung 1202 kommt die wieder an die Welfen zurück gefallene Burg an Kaiser Otto IV. Von 1323 bis 1340 ist sie in den Händen der Herren von der Gowische aus Goslar, die sie von den Grafen von Regenstein zu Lehen besitzen. 1340 gelangt sie an das Goslarer Domstift und das Kloster Neuwerk zu Goslar. 1395 ist der Schildberg Lehen der Herren von der Gowische und später der Herren von Saldern, die Burg wird in den Quellen aber nicht mehr erwähnt. Vermutlich ist sie nach 1340 eingegangen. Merian berichtet 1654 nur noch von alten Gewölben und Mauern. 1679 heißt es in einem alten Kartenblatt: "Hauß zum Schildberge, alte Mauern eines Schlosses". (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Burgplateau hat die Form eines Parallelogramms mit abgerundeten Ecken. Die Größe beträgt ca. 60 x 34 m. Auf dem höchsten Punkt im Osten stand der mächtige, runde Bergfried, dessen Durchmesser mit ca. 11 m bei einer Mauerstärke von 2-3 m angegeben wird. Aufgrund der großen Innenfläche handelte es sich dabei wahrscheinlich um einen Wohnturm. Am Rande des Plateaus lassen sich noch Spuren der Ringmauer finden. Im Inneren der Burg deuten weitere Vertiefungen und Mauerreste auf Keller und weitere Gebäude. Eine Geländestufe könnte eine ehemalige Zweiteilung der Burg andeuten. In der tieferen Westhälfte befinden sich zwei kreisförmige Vertiefungen von ca. 5 m Durchmesser, die ehemalige Türme markieren können. An der Südwestecke bildete ein Kammertor von ca. 3 m Länge den Zugang. Ein Brunnen wird nur in einer Quelle aus dem Jahr 1679 erwähnt. Der steile Südhang war offenbar unbefestigt, während die übrigen Seiten von einem in den Felsen gehauenen Graben von 5-6 m Breite mit hohem Vorwall umfasst werden. Unmittelbar davor befindet sich an der Nordwestseite ein zweiter Graben mit Vorwall. Richtung Nordosten verläuft ein Bergsattel zum benachbarten Eichberg, auf dem ein 50-70 m tiefes System von drei Gräben mit Vorwällen und Terrassen die Befestigung einer Vorburg bildet. Zwei der Gräben münden mit ihrem nordwestlichen Ende in einen alten Stauweiher, der vermutlich mit Bergbau- und Verhüttungstätigkeiten zusammenhängt. Davon zeugt auch eine Konzentration von Fließschlacken auf dem Burgplateau. Nordwestlich des Teichs lässt sich noch auf 70 m Länge ein wahrscheinlich unvollendeter Abschnittsgraben mit Wall beobachten. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine