EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Iseshusen

Geschichte:

Es sind keine Schriftquellen bekannt, die sich auf diese Burganlage beziehen ließen. Sie liegt aber im Bereich der Wüstung Iseshusen. Diese ist zusammen mit der Wall-Graben-Anlage auf einer Karte von 1666 eingetragen. Bis 1295 ist dieser Ort gänzlich in den Besitz des Klosters Lammspringe übergegangen. Die Befestigung diente - wie der Fund einer Pike nahelegt - offenbar zur Verteidigung des Besitzkomplexes und zur Kontrolle des vorbeiführenden Weges. Im 14. Jh. ist die curia Yshusen mehrfach verpachtet worden. Der Klosterhof scheint sich damals schon im Niedergang befunden zu haben. 1573 wird im Güterverzeichnis des Klosters festgehalten, dass der Ort seit Jahren wüst liege.
(Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg besteht aus einer fast quadratischen Wallanlage mit einer Gesamtausdehnung von max. 36 x 38 m. Dabei ist der Wall dem Graben außen vorgelagert und markiert den Übergang zu den Abhängen. Zumindest im Süden ist auch auf der Innenseite des Grabens ein Wall feststellbar. Der Außenwall erhebt sich heute noch bis zu 0,6 m über das umliegende Gelände; an einigen Stellen ist er allerdings schon verschliffen. Der Höhenunterschied von Wall zu Grabensohle bewegt sich zwischen 0,8 m und 1,4 m, von Grabensohle zu Plateau zwischen 0,7 m und 1,2 m. Im Westen sind Wall und Graben unterbrochen, wobei es sich wahrscheinlich um eine rezente Auffüllung handelt. Das Plateau besitzt eine Grundfläche von 19 x 20 m. Durch Bohrungen konnte auf dem Plateau eine Steinpackung festgestellt werden, die auf 6 x 11 m parallel zur Süd- und Westseite verläuft. Bei einer 7 m breiten Erdbrücke auf der Westseite ist unklar, ob diese auch die historische Eingangssituation darstellt.
In der Umgebung zeigen Geländebefunde eine Wüstung und einen in Richtung der Wall-Graben-Anlage laufenden Hohlweg an.
(Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Vermessung in den 1980ern.
Geländebegehungen 2014 und 2016
Keramik des 13. Jhs. und Metallfunde, u. a. ein Grapenfuß und eine Pikenspitze des 14./15. Jhs.