Geschichte:
Die Burg in Alt Wallmoden besitzt ihre Wurzel in einer "curtis Walmonthem", die laut einer kaiserlichen Bestätigung von 1016 Bischof Meinwerk von Paderborn der bischöflichen Kirche Paderborn schenkte. Die curtis gehörte somit ursprünglich zu seinem Erbgut.
Später gelangte die Burg an die Welfen, Heinrich der Löwe belehnte mit ihr 1154 seinen Ministerialen Tidelinus von Wallmoden. Seitdem ist sie im Besitz dieser Familie, von 1311 bis 1370 war sie allerdings an das Bistum Hildesheim verpfändet.
1559 wurden die Familiengüter in zwei, Ober- und Unterhaus genannte Linien geteilt. Jasper von Wallmoden erhielt die Obere Burg mit dem oberen Vorwerkshof und Thedel von Wallmoden erhielt den sogenannten mittelsten Vorwerkshof mit Pforthaus, Schäferei und Garten. 1825 erlosch die Linie Oberhaus und das Stammgut wurde wieder vereinigt. (Stefan Eismann)
Bauentwicklung:
Die mittelalterliche Baugeschichte ist unbekannt. Im Jahr 1517 wurde auf der Burg eine Burgkapelle errichtet. Nach der Teilung des Gutes entstand 1560 auf dem Teil des Unterhauses ein neuer Wohnbau. Der nördliche Flügel des heutigen Herrenhauses wurde 1579, der Ostflügel 1628 und die verbindende Galerie 1738 errichtet. Der Westflügel wurde erst 1833 hinzugefügt. (Stefan Eismann)
Baubeschreibung:
Die Burg Alt Wallmoden nimmt eine ovale Grundfläche von ca. 70 x 180 m ein. Der umgebende Wassergraben wurde durch eine starke Quelle namens "Spring" im Süden gespeist und ist heute trockengelegt. Bei der Teilung in das nördliche "Oberhaus" und das südliche "Unterhaus" wurde in der Mitte ein jetzt zugeschütteter Quergraben angelegt. Ein im Westen vorgelagerter Gutshof dürfte am Platz einer Vorburg liegen. Das heutige Schloss befindet sich im Süden im Bereich des Oberhauses. Es ist eine Dreiflügelanlage des 16.-19. Jhs., die sich um einen nach Süden offenen Hof erstreckt. Der Mitteltrakt ist ein dreistöckiger Fachwerkbau mit angebautem, achteckigen Treppenturm.
Auf der Fläche des Oberhauses steht als einziger Bestandteil der ursprünglichen Burg noch ein rechteckiger Turm aus dem 14. Jh. von 12 x 13,75 m Größe. Wie die Kreuzpfostenfenster zeigen, ist der Turm im 16. Jh. umgebaut worden. Die Hofseite ist mit einer Fachwerkwand geschlossen. Die Schartenkammern sind zu Fenstern umgewandelt worden. (Stefan Eismann)
Arch-Untersuchung/Funde:
Keine