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Sudburg

Geschichte:

Die Sudburg liegt am Ostfuß des Sudmerberges bei Goslar in unmittelbar Nähe eines alten Übergangs über die Oker. Der Name bezieht sich vermutlich auf ihre geografische Lage zur Pfalz Werla. 1064 schenkt Heinrich IV. dem Bistum Hildesheim das Stift Petersberg samt Zubehör, zu dem auch Sudburg gehört.
1240 erscheint ein Bernhard von Sudburg als Ministerialer bei den Grafen von Wohldenberg. 1282 ist ein Johann von Sudburg Kastellan der Grafen von Wernigerode auf der Harzburg. Das Geschlecht erscheint bis 1312 in den Quellen, als sie vier in Sudburg gelegene Hufen - wohl ihr Dienstlehen - aufließen.
Habermann bezieht eine Nachricht von 1302, nach der die Grafen von Wernigerode damals versuchten, "auf fremden Grund" eine Burg in der Nähe Goslars zu errichten, was für große Besorgnis unter den benachbarten Herrschaften geführt habe, auf die Sudburg; von anderen wird diese Quelle auf den Steinberg bezogen. Die Gründe für die Identifizierung mit der Sudburg liegen zum einen in der Tatsache, dass die Grafen noch bis in die Mitte des 14. Jhs. Herrschaftsansprüche auf den damals wüsten Ort erhoben, zum anderen in der Nähe dieses Orts zur "via regis", die nach Angaben der Quelle durch den geplanten Burgenbau besonders bedroht gewesen wäre. Wahrscheinlich ist der Plan vereitelt worden, da in der historischen Überlieferung später davon keine Rede mehr ist.
1350 wird eine "Hausstätte" in Sudburg erwähnt, bei der es sich um den Burgplatz gehandelt haben kann.
(Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Ausgrabungen legten die Kirche des ehemaligen Dorfes Sudburg frei sowie weitere Gebäudereste, die der ehemaligen Burg zugeordnet werden. Letzere sind aber quasi unpubliziert.
Sie bestanden aus einem rechteckigen Bau von 15 x 10 m Größe aus mit Lehm gemörtelten, ca. 1 m starken Mauern. An den Bau sind zwei quadratische Anbauten von jeweils ca. 5 m Seitenlänge angefügt. Darüber hinaus befand sich im Bereich des Gebäudes ein Brunnen. Reste einer Befestigung werden nicht erwähnt, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Größe der Grabungsfläche unbekannt ist.
Der Kirchenbau des 9. Jhs. ist im 11. Jh. durch einen Turm und eine halbrunde Apsis ergänzt worden. Um die Kirche herum erstreckte sich ein Friedhof. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1933/34, Dokumentation und Fundgut sind seit dem Tod des Ausgräbers Regierungsbaurat Dr. Becker verschollen.
Lesefunde aus Buntmetall vom 9.-12. Jh. (Schmuckscheiben, Dolchscheidenbeschlag)