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Hasselburg bei Bad Harzburg

Geschichte:

Die Hasselburg selbst erscheint nicht in mittelalterlichen Schriftquellen. Ein Zusammenhang mit der nahegelegenen, erstmals 1018 genannten Wüstung Bovingerode ist aber äußerst wahrscheinlich.
Mit der Umwandlung der nahen Ilsenburg zum Kloster im Jahr 1017 haben vermutlich die Herren von Veckenstedt, die damals dort als Reichsvögte fungierten, den Wohldsberg erhalten und darauf die Hasselburg erbaut. Die kaisertreuen Herren von Veckenstedt verloren mit dem Tod Heinrichs IV. 1106 ihren Einfluss. Die Hasselburg ist möglicherweise gleichzeitig mit dem nahen Ilsenstein 1107 zerstört worden. 1254 wird ein neuer Hof in Bovingerode erwähnt, der Eigentum der Grafen von Wernigerode ist. Möglicherweise bestand aber die Hasselburg damals noch als Sitz dieses Grafengeschlechts, die Lesefunde sprechen jedenfalls für ihre Existenz noch im Spätmittelalter. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand lassen sich keine Angaben zur Bauentwicklung machen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Hasselburg liegt auf einem Felssporn zwischen zwei Bächen. Ihr künstlich eingeebneter Burgplatz misst ca. 20 x 40 m. Die ehemalige Bebauung ist nur noch anhand von Vertiefungen zu erkennen, die auf ehemalige Bauten und Keller hindeuten. An der zum Berghang gelegenen Westseite befinden sich unter einem Schuttwall Reste einer vermörtelten Mauer. Im Osten des Burgplatzes befindet sich eine steile, natürliche Höhlenkluft im Dolomit, die als "Brunnen" bezeichnet wurde und mit Gesteinstrümmern verstopft ist. Auf der Nord-, West- und Südseite des Burgkegels verläuft ein tiefer, aus dem Fels geschlagener Graben mit Vorwall. Der Vorwall läuft an seinem nördlichen Ende in eine steile Kuppe aus, die vielleicht die Stelle eines einstigen Turmes bezeichnet. Südlich und westlich des Vorwalles befindet sich zum Berg hin noch ein Außengraben. Im Nordosten liegt zwischen den Bächen noch ein Wall-Graben-Stück, das eine torartige Öffnung aufweist. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabungen 1907, u. a. wurde die Felsspalte ausgeräumt.
Lesefunde von spätmittelalterlicher Keramik, Bauschutt und Dachziegeln vom Typ Mönch-Nonne.
Vermessung 1999. (Stefan Eismann)