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Vriemeensen

Geschichte:

Die Wüstung Vriemeensen wurde als Schwester- oder Ausbausiedlung des gleichalten Dorfes Meensen in der Zeit um 800 oder der ersten Hälfte des 9. Jhs. gegründet. Der Wohnturm wird nicht in den Quellen erwähnt. Im 14. Jh. fielen weite Teile der Siedlung wüst, bis im 15. Jh. nur noch das Vorwerk des Klosters Lippoldsberg an ihrem Nordwestende bestand. Das ab 1231 - evtl. schon ab 1125 - nachgewiesene Ortsadelsgeschlecht der Herren von Meensen zog in der 2. Hälfte des 14. Jhs. von ihrem Stammsitz weg und nannte sich ab 1429 nach ihrem neuen Wohnsitz "von Brockhausen". (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Der Wohnturm wurde in der ersten Hälfte oder der Mitte des 12. Jhs. erbaut und im zweiten Drittel des 14. Jhs. wieder abgebrochen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der ergrabene Wohntum lag im Bereich der Wüstung Vriemeensen, von der außerdem die Kirche und ein Steinwerk mit Vordergebäude ergraben wurden.
Der Turm besaß bei einer Grundfläche von 12 x 9,6 m eine Mauerstärke von 2,1 m im Fundament und 1,5 m im aufgehenden Mauerwerk. Das Obergeschoss bestand aus einer möglicherweise auskragenden Fachwerkkonstruktion, wie zahlreiche Lehmfragmente nahelegen. Hier befand sich auch ein Kachelofen, der die Wohnfunktion belegt. Das Gebäude hat sein Ende in einem Brand gefunden. Um den Turm herum lagen mehrere Nebengebäude, mit denen er einen Hofkomplex bildete. Eine bei den Untersuchungen nicht festgestelllte Befestigung kann außerhalb des ergrabenen Bereichs gelegen haben. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1994. Aus dem Turmbereich stammen neben Keramik auch ein Paar gepanzerte Handschuhe und ein Radsporn. (Stefan Eismann)