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Bernshausen, Motte

Geschichte:

Die Motte wird mit dem Sitz der Herren von Bernshausen identifiziert, die seit 1230 in den Quellen auftauchen. Diese waren Ministeriale der Grafen von Lutterberg, die den Ort offenbar als welfisches Lehen besaßen. Die Anlage selbst erscheint nie ausdrücklich in den Quellen. Lediglich ein Burghaus wird 1369 und 1430 urkundlich erwähnt. Das Ende der Motte kurz nach 1400 fällt zeitlich mit dem Aussterben der Grafen von Lutterberg 1398 und dem Wegzug der Herren von Bernshausen 1400 zusammen. Die Schenkung der Burg 1430 an die Kalandsbruderschaft zu Seeburg bezeugt auch von historischer Seite ihr Ende. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Motte aus der 1. Hälfte des 12. Jhs. wurde dreimal vergrößert, jedesmal ging ein Anstieg des Seespiegels damit einher. Nachdem die Kernmotte um 1200 abbrannte, wurde sie seitlich erweitert und mit einem Wassergraben versehen. Um 1300 und in der Mitte des 14. Jhs. erfolgten weitere Vergrößerungen in der Fläche und in der Höhe. Dabei wurde jeweils ein Palisadenring angelegt, zuerst auf halber Höhe, dann auch am Hügelfuß. Kurz nach 1400 brannten die Burggebäude ab. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Motte von Bernshausen lag auf einer früheren Insel, aus deren Uferkante durch einen wassergefüllten Graben die Burgfläche herausgeschnitten wurde.
Der Mottenhügel besitzt noch einen Basisdurchmesser von 40 x 36 m bei einer Höhe von 3 m. Die Kernmotte besaß am Fuß nur einen Durchmesser von 12 m und in einer Höhe von 1,80 m ein Plateau von 5 m Durchmesser. Die Bebauung lässt sich nur für die dritte und vierte Phase genauer definieren. Damals stand auf der Kuppe ein achteckiger Turm in Fachwerkbauweise mit ca. 12 m Durchmesser, dazu kamen vermutlich kleinere Bauten. Als Befestigung dienten am Ende zwei Palisadenringe zuätzlich zum Wassergraben.
Der Mottenhügel ist 1953 bei der Anlage eines Wohnhauses am Westhang partiell abgegraben worden.
Südlich der Burg befand sich der eingehegte Platz des Landgerichts. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung 1985.