EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Broke

Geschichte:

Die Häuptlingsfamilie tom Brok besaß in Oldeborg ihre Stammburg. Möglicherweise ist sie aus einer Befestigung der autonomen Brokmer Landgemeinde heraus entstanden, die mit zunehmender Macht der Familie tom Brok in deren Besitz überging. Keno aus Norden war bereits im Besitz "eines Heerdes" im jetzigen Oldeborg und ältestes bekanntes Mitglied der Häuptlingsfamilie Kenisna. Sein Enkel Keno wird als erster Häuptling des Brokmerlandes 1347 erwähnt. und nahm den Familiennamen tom Brok an. Sollte erst er die Burg errichtet haben, so stand dies im Gegensatz zum von der Landgemeinde der Brokmer im späten 13. Jh. erlassenen Verbot des Burgenbaus und stellte in dem Fall eine Zäsur dar, als dass damit die Macht eines Häuptlings größer geworden war als die Autorität der Landgemeinde. 1376 starb er auf der Burg. Seine Nachfolger blieben bis 1427 in Oldeborg, tauschten nur die Residenz mit Aurich. In dem Jahr kam es zur sog. Schlacht auf den "Wilden Äckern", aus der Focko Ukena siegreich hervorging. Er ließ die Oldeborg schleifen und den letzten Häuptling des Geschlechts, Ocko II., gefangen nehmen. Da die Burg nicht wieder aufgebaut wurde, bekamen Burgstelle und Dorf den Namen "Oldeborg" als Kennzeichen dafür, dass hier einst eine Burg gestanden hat. (Frank Both/Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Beim gegenwärtigen Forschungsstand können keine Details zur Bauentwicklung genannt werden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Von der Gestalt der Burg ist nichts überliefert, außer, dass sie erhöht gegenüber der Umgebung lag und die Gräben ein Quadrat von 40 Schritt Seitenlänge beildeten. Das nordöstliche Ende des umgebenden Grabens soll unmittelbar an den Weg nach Fehnhusen angegrenzt haben. Der Zugang lag im Süden. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1822 soll an der Westseite der Burg eine Mauer aufgefunden worden sein. Eine weitere Mauer wurde 1975 beobachtet, zudem kamen 1982 Backsteinschutt mit Kalkmörtel, Backsteine im Klosterformat, spätmittelalterliche Funde und eine kleine Kanonenkugel bei Bauarbeiten zutage.
1997 wurde bei Kanalisationsarbeiten in der Burgstraße ein Brunnen angeschnitten. (Stefan Eismann)