EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Triesdorf, Burg der von Seckendorff

Geschichte:

Die Burg Triesdorf wird erstmals 1386 in den Händen der Hohenecker Linie der Herren von Seckendorff erwähnt. Auf welche Weise diese in ihren Besitz kamen und wer der Vorbesitzer war, ist unbekannt. In Frage käme ein 1383 erwähnter "Heinz Jagsheimer gesessen zu Triesdorf", über den aber auch nichts Näheres bekannt ist.
1469 wurde die Burg durch Burkhard von Seckendorff dem Ansbacher Markgrafen Albert Achilles zu Lehen aufgetragen, die zugehörigen Güter blieben im allodialen Eigentum der Seckendorff. 1541 starb die Linie auf Triesdorf aus und die Burg ging an die Linie Nold des Adelsgeschlechts. Der Markgraf von Ansbach wollte aber das Lehen bei dieser Gelegenheit einziehen und befahl dem Feuchtwanger Amtmann Friedrich von Knobelsdorff, die Burg zu besetzen. Die Seckendorffer zogen aber die Zugbrücke hoch und verweigerten ihm den Zutritt zur Burg, so dass er unverrichteter Dinge wieder abziehen musste. Diese Standhaftigkeit wurde mit der erneuten Belehnung mit der Burg im Jahr darauf belohnt. Im Jahr 1600 verkaufte Wolf-Balthasar von Seckendorff die Burg und den mittlerweile stark geschrumpften Besitz schließlich doch an den Markgrafen von Ansbach. Die Markgrafen verpachteten den Wirtschaftshof und die Burg. Ab 1615 begann die Umgestaltung Triedorfs zu einer markgräflichen Sommerresidenz. Joachim-Ernst überließ das Gut 1619 seiner Gattin zum lebenslangen Nießbrauch und als Wittum. 1621/22 wurden die Triesdorfer Untertanen ausgekauft und der Ort vollständig zum markgräflichen Sommersitz. Sein Nachfolger Markgraf Albrecht V. schenkte Schloss und Gut Triesdorf 1652 seiner Frau Sophia Margarete von Oettingen. Mit dem Bau des Weißen Schlosses ab 1682 diente der Wohnbau nur noch als eine Art Rumpelkammer, im Erdgeschoss wurde eine Infanteriewachstube eingerichtet. Diese wurde 1736/37 zur Nutzung als Husarenkaserne noch erweitert. 1789/90 wurden aufgrund ihres schlechten Bauzustandes sämtliche Gebäude mit Ausnahme des Torhauses abgerissen, die Husarenkaserne folgte nach 1805. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Laut einer Bauinschrift erfolgte 1454 ein Neubau des Schlosses. 1736/37 wurde ein Kasernenbau zwischen Torhaus und Turm hinzugefügt, der 1805 wieder abgerissen wurde. 1763 sind die Zugbrücke beseitigt und der Wassergraben mit Schutt aufgefüllt worden. Vorher sind schon 1789/90 sämtliche andere Burggebäude mit Ausnahme des Torhauses beseitigt worden. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Der einzige noch bestehende Bau der Burg ist das Torhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach, der dendrochronologisch auf die Jahre 1676/77 datiert ist. Das eigentliche Herrenhaus war ein dreigeschossiger Steinbau mit dreigeschossigem Fachwerkgiebel auf der Nordseite des Burghofes. Über einen hölzernen Laufsteg war er mit einem runden Flankierungsturm im Verlauf der Ringmauer verbunden. Ein zweiter Turm lag gegenüber auf der Ostseite. Wahrscheinlich trennte ursprünglich eine Mauer zwischen beiden Türmen hier die Hauptburg von der südlich gelegenen Vorburg ab, zu der auch das noch vorhandene Torhaus gehörte.
Um 1600 bestand die Wasserburg laut einer Beschreibung im Zuge des Verkaufs an den Markgrafen aus einer alten und einer neuen Kemenate, einem befestigten Bauhof, einer Schenke und einer Mühle. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine