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Jochsberg

Geschichte:

Ein Ortsadelsgeschlecht von Jochsberg ist seit 1274 nachweisbar. Von Gerbert von Jochsberg ging die Burg 1308 an dessen Schwiegersohn Lupold Taube. Vermutlich 1334, sicher aber zwischen 1328 und 1336, kaufte Burkard von Seckendorff die Burg, der in seiner Eigenschaft als Vogt zu Ansbach auf der Suche nach einem nahegelegenen Sitz war. 1339 stiftete er eine Burgkapelle. 1391 wird die Burg erstmals als Lehen der Nürnberger Burggrafen genannt. 1423 verkauften die Seckendorffer die Burg aufgrund drückender Schulden an Conz Lesch, spätestens 1440 hatten sie die Burg aber wieder zurückerworben. Die Jochsberger Linie der von Seckendorff starb 1452 aus. Das Lehen wurde zunächst durch Markgraf Albert Achilles als erledigt eingezogen, aber 1459 an Friedrich von Seckendorff-Rinhofen wieder ausgegeben. 1630 wurde das Lehen nach dem Tode Hans Joachim von Seckendoffs erneut als erledigt eingezogen. Der Markgraf von Ansbach setzte auf der Burg einen Vogt ein, ließ aber die Seckendorffsche Witwe und ihren neuen Ehemann noch bis 1650 im Schloss wohnen. Später diente das Schloss auch zur Versorgung der Witwen des Fürstenhauses. 1706 wurde der Wirtschaftshof aufgegeben und an Privatleute verkauft. 1798 wurde in der Burg eine Baumwollmanufaktur eingerichtet. 1807 wurde sie abgerissen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Über die Baugeschichte der Burg und des späteren Schlosses ist nur wenig bekannt. 1339 wird eine Burgkapelle urkundlich erwähnt. 1495 wird die neue Kemenate erwähnt, deren Errichtung aus Gründen einer Güterteilung innerhalb der Seckendorffschen Familie notwendig geworden war. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg war früher von zwei Armen der Altmühl umflossen. Der umgebende doppelte Wassergraben lag aber schon am Ende des 18. Jhs. trocken. Das eigentliche Burgareal ist als 55 x 45 m große, leicht erhöhte Fläche erkennbar. Heute ist von der Bebauung nur noch ein tonnengewölbter Keller, der am Eingang mit der Jahreszahl 1315 bezeichnet ist, und darüber in einer Fachwerkscheune aufgehendes Mauerwerk erhalten. Am Burghügel sind noch Teile der Böschungsbefestigung vorhanden.
Das Hauptgebäude bestand laut einer Beschreibung vom Beginn des 19. Jhs. aus einem Dreiflügelbau, von dem der Nord- und Ostflügel jeweils drei Stockwerke, der Südflügel aber nur zwei Stockwerke hoch waren. Die in den Schriftquellen erwähnte alte Kemenate war mit dem Nordflügel des Hauptgebäudes identisch. 1544 wird auch ein Zwinger erwähnt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine