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Waldau bei Kassel

Geschichte:

Die Ursprünge der Burg in Waldau sind unklar. 1484 wird sie als Kemenate im Besitz der hessischen Landgrafen erwähnt, als Wilhelm I. sie seiner natürlichen Schwester Anna und ihrem Gatten unter Vorbehalt des Rückkaufs übergab. 1526 tauschte Philipp der Großmütige ebenfalls unter Vorbehalt des Rückerwerbs die Burg bei dem Trierschen Kanzler Furater gegen dessen Haus in Kassel ein. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

1486 wurde die Burg auf landgräfliche Kosten erneuert, dabei fand wahrscheinlich auch der Ausbau von der einfachen Kemenate zur Wasserburg statt. 1526 wurde das baufällige Schloss renoviert. 1615 wurde der Burggraben trockengelegt. Von zahlreichen Entwürfen, die Landgraf Moritz am Anfang des 17. Jhs. für einen Neubau angefertigt hatte, kam keiner zur Ausführung. Deshalb wurde das alte Schloss nach 1610 abgebrochen oder bei der Belagerung Kassels durch Tilly im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Im 17. Jh. wurde an dessen Stelle ein langgestrecktes Fachwerkhaus errichtet, das die Südseite der Umwehrung als Untergeschossmauer nutzt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Nach von Landgraf Moritz 1610 angefertigten Handzeichnungen hatte die Burg das Aussehen einer Wasserburg, deren quadratische Insel von einer Ringmauer mit vier Ecktürmen umgeben war. Über den Wassergraben führten Brücken im Osten und Westen. Der Wohnbau stand in der Mitte, eine Scheune in der Südostecke.
Von der Burg existiert noch die Südmauer der Umwehrung in ihrer ganzen Länge von 26,60 m mit den beiden Ecktürmen und den dortigen Maueranschlüssen. Sie verdankt ihr Überleben der Tatsache, dass sie Bestandteil des massiven Untergeschosses einer Försterei mit Fachwerkaufbau aus dem 17. Jh. wurde. Der Wassergraben ist vollständig verfüllt und nicht mehr erkennbar. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine