EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Arnstein bei Eichenberg

Geschichte:

Die Burg ist angeblich 1149 durch Arnold von Berlepsch errichtet worden, ein urkundlicher Nachweis dafür fehlt aber. Ihre ursprüngliche Rolle dürfte die einer Grenzburg der Landgrafschaft Thüringen zum Herzogtum Braunschweig gewesen sein. Sie gehörte wahrscheinlich zu den acht Plätzen, die 1264 Herzog Albrecht von Braunschweig-Lüneburg an Markgraf Heinrich den Erlauchten von Meißen im hessisch-thüringischen Grenzraum übergab, die aber noch im selben Jahr durch einen Friedensschluss an die Landgrafschaft Hessen gingen. 1337 erscheint die Burg erstmals gesichert in der historischen Überlieferung, als das "neue Haus Arnstein" durch die Landgrafschaft Hessen an die von Rusteburg und die von Bischofshausen verpfändet wurde. 1342 wurde die Burg durch Landgraf Heinrich und den mit ihm verbündeten Erzbischof von Mainz erobert, da die von Rusteburg von dort aus Wegelagerei betrieben. Entgegen der Vereinbarung, dass die Burg nach der Eroberung bei Hessen verbleiben sollte, verklagte der Erzbischof 1345/46 erfolglos den Landgrafen, da dieser die Burg auf erzbischöflichem Eigentum errichtet haben soll. Seit 1434 war die Burg nach dem Aussterben der Rusteburg als hessisches Lehen an die Herren von Bodenhausen vergeben; diese verkauften die Burg erst 1938. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Burg 1760 erfolgreich durch 200 Franzosen gegen ein Korps unter General Luckner verteidigt. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Bauentwicklung entzieht sich unserer Kenntnis. Die Erwähnung als "neues Haus" im Jahr 1337 impliziert den vorangegangenen Um- oder Ausbau einer Ursprungsanlage. Um 1600 bauten die Herren von Bodenhausen das spätgotische Herrenhaus durchgreifend um. 1760 verlor das damals französisch besetzte Gebäude aufgrund eines preußischem Artilleriebeschusses das Dach. Erst 1804 wurde zur Behebung der Schäden das dritte Obergeschoss samt Dach abgetragen und ein Mansarddach auf den nun zweistöckigen Bau gesetzt. Das Torhaus im Süden ist laut Inschrift 1615 erbaut worden. Im Norden wurde im 19. Jh. nach dessen stilistischem Vorbild ein Wohnhaus hinzugefügt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg liegt auf einer spornartig nach Südwesten vorspringenden Bergkuppe. Von dem mittelalterlichen Baubestand ist nur noch wenig erhalten. Die ältesten Teile der bestehenden Anlage finden sich in der mit Kreuzgratgewölben versehenen Halle, sie stammen aus dem 14./15. Jh. Um 1600 wurde dann der ursprünglich dreigeschossige Hauptbau mit Eckerkern und Mittelrisalit errichtet. Der Hof im Osten wird durch zwei kleinere Bauten flankiert, im Süden markiert ein Torhaus mit Fachwerkobergeschoss den alten Zugang. Die Ringmauer ist nur noch zum Teil erhalten, weist aber im Südwesten und Nordosten noch Schalentürme auf. An den Seiten des äußeren Burghofs im Nordosten stehen zwei langgestreckte Wirtschaftsgebäude aus dem 18./19. Jh. Im 19. Jh. sollen noch Reste eines Rundturmes vorhanden gewesen sein. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Lesefunde von Keramik ab dem Spätmittelalter.