EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Aue bei Wanfried

Geschichte:

Die Burg wurde erstmals 1292 als Vorwerk des Cyriakusstiftes in Eschwege genannt. Sie war Sitz der 1272 erstmals erwähnten Herren von Aue, die die Burg 1345 den Landgrafen von Thüringen zum Lehen aufgetragen hatten. Nach deren Aussterben 1380 folgten 1424 die Herren von Hornsberg. Schon elf Jahre später wurden aber die Herren von Eschwege mit der Burg belehnt. Während des Dreißigjährigen Kriegs besetzten 1637 kroatische Truppen das Dorf Aue. Dabei kam es um Ostern des Jahres aus ungeklärten Ursachen zu einem Brand, bei dem die Fachwerkbauteile der Burg eingeäschert wurden. Die Burg wurde nicht wieder aufgebaut und blieb als Ruine stehen. Das Burggelände blieb bis 1963 im Besitz der Herren von Eschwege, dann ging es an die Anstalt Bethel in Eschwege über. 1976 verkaufte diese es an das Land Hessen, die es an zwei Landwirte weiterveräußerte. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Turmburg wurde 1440 zur Dreiflügelanlage erweitert. Die heute noch sichtbaren Gebäudeteile dürften aus dem späten 15. Jh. stammen. In der 2. Hälfte des 16. Jhs. sind die Burggebäude tiefggreifend umgebaut worden. 1637 sind die Obergeschosse der Burg abgebrannt, die Burg wurde aufgegeben. Das Schuttpaket blieb 370 Jahre unberührt liegen. Lediglich im 19. und zu Beginn des 20. Jhs. erfolgte eine gärtnerische Neugestaltung des Geländes, bei der Erdreich aufgebracht wurde. 1912/13 erfolgte der Bau eines historistischen Turms anstelle eines kleineren, ebenfalls nicht originalen Vorgängers. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg bestand aus einem rechtwinkligen Zweiflügelbau, dessen Nordostecke durch eine Mauer abgeschlossen war, so dass sich ein 18 x 21 m großer, rechteckiger Baukomplex ergab.
Von der Burg haben sich noch die massiven Untergeschosse der Gebäude erhalten, deren Kellerräume heute als landwirtschaftliche Lagerräume verwendet werden. Sie besaßen ursprünglich einen Fachwerkaufbau. Nach einer groben Skizze aus dem Jahr 1586 bestand nach Süden damals ein steinerner Giebel in Renaissanceformen. Der Wassergraben ist heute verlandet. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1993/94 spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Lesefunde.
Ausgrabungen und Sanierung ab 2004..