EBIDAT - Die Burgendatenbank

Eine Initiative der Deutschen Burgenvereinigung Menu

Nagelsberg

Geschichte:

Die Burg wird erstmals 1282 erwähnt, sie war Sitz eines 1251 erstmals erwähnten Ministerialengeschlechts von Nagelsberg, die den Edelherren von Boxberg-Krautheim und den Edelherren von Dürn dienten. Vor ihrem Erlöschen um die Mitte des 14. Jhs. scheinen sie ihren Stammsitz aufgegeben zu haben. Um 1319/20 wird eine Burg "novum Nagelsperg" erwähnt, welche die Edelherren von Dürn vom Bistum Würzburg zu Lehen besaßen. Ein Teil der Burg Nagelsberg ging vom Kloster Komburg zu Lehen, als deren Vasallen ab 1325/33 die Lesch aus Mergentheim auftraten. 1327 verpfändeten die ihren Teil - die Hofstatt am Tor und den langen Turm - an die Hohenlohe. Der Anteil der Edlen von Rosenberg an Burg und Dorf Nagelsberg kam 1361 an das Erzstift Mainz, das umgehend einen Burgfrieden mit den Hohenlohe schloss. 1492 traten diese ihre Rechte in Nagelsberg im Tausch an das Erzbistum ab. Das dort anschließend eingerichtete Mainzer Amt fiel 1803 an Hohenlohe-Ingelfingen und 1806 an Württemberg. 1803 verkaufte Fürst Friedrich Ludwig von Hohenlohe die Burg an mehrere bürgerliche Familien. Danach war die Burg dem Verfall ausgeliefert. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Baugeschichte der Burg Nagelsberg ist bisher nicht erforscht worden. Deshalb können dazu keine Angaben gemacht werden. Der Bergfried ist im Jahr 1822 eingestürzt. 1843 ist die Burg abgebrannt, dabei wurde der alte Baubestand bis auf die Fundamente vernichtet. Die heutige Innenbebauung wurde erst nach diesem Zeitpunkt errichtet und steht teilweise, aber nicht vollständig, auf den alten Grundmauern. Der Rundturm im Nordwesten wurde in jüngster Zeit renoviert und aufgemauert. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg steht auf dem Südwesteck eines Bergvorsprungs über der Einmündung des Deubaches in die Kocher. Das ungefähr quadratische Burgareal von 41 m Seitenlänge wird durch einen Halsgraben im Osten und Norden vom Hinterland abgetrennt. In das Nordwesteck der Ringmauer ist ein Rundturm integriert, der nach Norden aus der Mauerflucht hervorspringt. Hier wie auch im Osten und Süden der Ringmauer sind Buckelquader verbaut. Der ursprüngliche Zugang verlief durch ein heute vermauertes Tor im Westen. Das heutige Tor in der Nordmauer ist mit der Jahreszahl 1688 versehen.
Eine Beschreibung der Burg aus dem Anfang des 19. Jhs. vermittelt ein Bild davon, wie die Burg vor dem Brand 1843 aussah. Dem Rundturm gegenüber im Nordosteck stand damals ein rechteckiger Bergfried mit Hocheingang, in dem Buckelquader verbaut waren. Beide Türme waren durch eine "sehr hohe, mit einer Brustwehr versehenen Mauer" verbunden, möglicherweise eine Schildmauer. Südlich des Bergfrieds schloss sich nach einem Zwischenbau ein dreistöckiges Wohngebäude mit steinernem Sockel und Fachwerkaufbau an. Dieselbe Konstruktionsweise besaß das zweistöckige Haus auf der Südseite. Die Westseite wurde durch zwei Wirtschaftsgebäude eingenommen. Bemerkenswert in der Beschreibung ist die ausdrückliche Feststellung, dass die Burg keinen Brunnen besaß. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine