EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Insingen

Geschichte:

Eine Befestigung wird in Insingen erstmals 1237 genannt, als sich die Witwe des Friedrich von Kesselberg gegenüber dem Stift St. Gumbert in Ansbach verpflichtet, dem Stift alle ihm von ihrem Mann geraubten Besitzungen im Ort zurückzugeben und seine dort von ihm errichteten Burggebäude niederzulegen. Ob sich dies schon auf die bekannte Motte bezieht, ist aber nicht gesichert. 1303 nennt sich eine Linie der Reichsküchenmeister von Nordenberg "von Insingen". 1319 verkauften sie ihren Insinger Besitz an die von Seldeneck, die ihn noch im selben Jahr an die mit ihnen verwandten Herren von Thann weitergaben. 1379 saß Weiprecht von Tann auf der Burg. Da er mit der Stadt Rothenburg in Fehde lag, überfielen diese die Burg und zerstörten sie zum Teil. 1395 kaufte die Stadt Rothenburg im Rahmen ihrer Expansionspolitik auch die Burg Insingen, die sie in der Folge von Vögten verwalten ließen. 1415 veräußert sie sie an den Rothenburger Bürger Cuntz Lesch. 1451 war der neue Besitzer Hans Spörlein, es folgten Albrecht von Biberen, Wilhelm Plast und 1526 schließlich das Rothenburger Patriziergeschlecht Öffner. 1565 erwarb die Reichsstadt die Burg zurück. 1649 kaufte Hans Stetter die Burg an, auf ihn folgte die Familie Luther. 1771 kaufte die Stadt die Anlage wiederum zurück, verwandelte es in zwei Bauernhöfe und ließ diese 1804 versteigern. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Baugeschichte ist weitgehend unbekannt; nach 1397 muss ein Neuaufbau stattgefunden haben. 1587 wurde das Schlösschen entweder gründlich renoviert oder neu gebaut, Im Jahr 1838 wird von einem Wappenschild mit der Jahreszahl 1587 an der Burg berichtet, was wahrscheinlich einen Um- oder Neubau der Burg bezeichnet. Das letzte Hauptgebäude auf dem Hügel wurde am Anfang des 19,. Jhs. Abgerissen und durch einen Bauernhof ersetzt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Motte besteht aus einem runden Turmhügel von 40-45 m Durchmesser, der aus dem auslaufenden Berghang herausgearbeitet ist. Umgeben ist er von einem 7-8 m breiten und 2-3 m hohen Ringwall, der von zwei 12 m breiten Wassergräben flankiert wird. Der äußere Graben verbreitert sich im Süden auf 18 m. Im Süden und Osten ist ihm noch ein 1 m hoher Wall vorgelagert. Bei der Errichtung des Gutshofes auf dem Hügel 1854 ist er planiert worden, das Plateau von 33 x 28 m Größe erhebt sich heute nur noch ca. 2,50 m über der Grabensohle. Nordnordöstlich schließt sich die mit Wall und Innengraben umschlossene, ca. 100 x 60 m große Vorburg an, deren Befestigung großenteils einplaniert ist.
Auf einer Abbildung aus dem Jahr 1537 ist ein großes, rechteckiges Gebäude mit Satteldach und angrenzendem runden Turm dargestellt. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

1951 Lesefunde bei Bauarbeiten.