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Laufenbürg

Geschichte:

Über einen hochmittelalterlichen Ursprung der Burg Laufenbürg gibt es keine gesicherten Nachrichten. Es ist möglich, dass sie von den Grafen von Truhendingen gegründet wurde. In der historischen Überlieferung erscheint sie erstmals 1337 als Sitz des Ortsadelsgeschlechts der Herren von Leffenburg, die Vasallen der Grafen von Oettingen waren. Der Besitz über die Burg war in mehrere Teile aufgespalten, die getrennt weitergegeben wurden. Diese komplizierte Besitzgeschichte endete erst, als die Herren von Rechenberg 1477 die halbe Burg und 1540 den Rest erworben. Die Rechenberger erneuerten die Anlage 1564, nachdem sie vorher verwüstet worden war. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts vergaben die Grafen von Oettingen das heimgefallene Lehen 1584 an Bernhard von Westernach. 1626 erwarb das Schloss Ludwig von Zocha auf Wald. 1750 wurde das wieder an die Grafen von Oettingen zurückgefallene Schloss von ihnen an die Markgrafen von Ansbach verkauft. Zwei Jahre später vergaben diese es an die Herren von Falkenhausen, die einem Verhältnis von Markgraf Karl Friedrich mit einer Mätresse entstammten. In deren Besitz blieb es bis 1930. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die ursprüngliche Burg wurde 1564 als Schloss neu errichtet. Zerstörungen im 30jährigen Krieg erforderten einen erneuten Wiederaufbau ab 1628, dabei wurde der Wassergraben der Vorgängeranlage beibehalten. Das Schloss wurde um 1730 wohl nach Plänen von Karl Friedrich von Zocha unter Mitwirkung Johann David Steingrubers errichtet. 1895 ist es mit Ausnahme des Vorgebäudes abgebrannt. 1977 wurde der westliche Teil des Grabens mit Bauschutt verfüllt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die mittelalterliche Gestalt der Burg ist weitestgehend unbekannt. Vom damaligen Baubestand wurde bei den archäologischen Untersuchungen nur ein sehr starkes Fundament freigelegt, das wohl zu einer Wehrmauer gehörte. Beim erhaltenen Graben dürfte es sich aber im Grundsatz um den äußeren Graben der mittelalterlichen Burg handeln. Ein 1654 erwähnter innerer Graben dürfte sich unmittelbar innerhalb der heutigen Wallanlage befunden haben.
Von dem ehemaligen Hauptbau zeichnen sich noch die Konturen im Gelände ab. Sichtbar ist eine 40 x 30 m große, rechteckige Vertiefung von 4 m Tiefe mit einer halbkreisförmigen Apsis im Norden. Diese Vertiefung ist mit Ausnahme der Südseite von einem Wall umgeben, dem ein Graben sowie im Norden und Westen die eingeebneten Reste eines äußeren Walles folgen. In Verlängerung der Mittelachse nach Süden steht die Toranlage des jüngsten Schlosses von 1730 mit seitlichen Stallungen und einer Gärtnerwohnung. Dieses einzig überlebende Gebäude hat die Form eines eingeschossigen Walmdachbaus mit längsseitig vorspringenden Risaliten und konkav vorgezogenen Flankenbauten bzw. -mauern. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Ausgrabung im Bereich des jüngsten Schlosses 1980.