EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Weiltingen

Geschichte:

Ein Ortsadelsgeschlecht von Weiltingen ist erstmals 1081 als Teilnehmer bei der Schlacht von Hochstädt bezeugt. Gegen Ende des 12. Jhs. gelangten das Reichsministerialengeschlecht der Nordenberger durch die Heirat Heinrichs von Nordenberg mit Guta von Weiltingen in den Besitz des Ortes. Diese Linie der Reichsküchenmeister von Nordenberg firmierte dann als erstmals 1238 nachweisbares Geschlecht der Herren von Weiltingen. Die Burg war ursprünglich Reichslehen, spätestens 1323 aber freies Eigentum der besitzenden Geschlechter. In diesem Jahr erscheint die Herrschaft Weiltingen im Besitz der Grafen von Oettingen, wobei unklar ist, auf welchem Weg sie in deren Hände gelangte. 1363 verkauften sie die Burg an die Herren von Seckendorff-Aberdar, die eine Hälfte 1422 an die Familie von Wolmershusen weiterveräußerten. Die Seckendorffsche Hälfte ging vor 1529 an die Herren von Künsberg, die 1522 auch die andere Hälfte gekauft hatten. 1542 erwarben die Herren von Knöringen die Burg. Sie übernahmen sich aber im Ausbau von Ort und Schloss, so dass sie den Besitz an den Herzog von Württemberg zunächst verpfändeten und 1616 schließlich verkauften. Zwischen 1617 und 1705 diente das Schloss als Residenz einer Seitenlinie des Hauses Württemberg. 1705 fiel es an die Hauptlinie in Stuttgart zurück und wurde 1778 erneut Residenz für Ludwig Eugen, dem jüngeren Bruder des regierenden Herzogs Karl Eugen. 1810 einigten sich der württembergische und der bayerische König darauf, dass Weiltingen zurück an Bayern fallen sollte. Das Schloss wurde durch das Königreich Bayern auf Abbruch verkauft und bis 1814 abgerissen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die mittelalterliche Bauentwicklung ist unbekannt. Unter Wolf Ulrich von Knöringen entstand 1563 ein Schlossbau. Größere Reparaturen an dem Objekt sind für die Jahre 1617/18, 1690, in den 1760ern und 1778/79 bezeugt. Ab 1814 wurde das Schloss dann abgerissen. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das Plateau des Burghügels ist heute teilweise durch einen Bauernhof überbaut. Das 38 x 42 m große Areal ist von einem ca. 15 m breiten, früher Wasser führenden Graben umgeben, über den im Westen eine Brücke führt.
Die Gestalt des Schlosses ist aus einer Zeichnung von 1778 und einem vor dem Abriss erstellten Grundriss bekannt. Demnach bestand es aus einem zweiflügeligen, zweistöckigen Hauptbau mit Schweifgiebeln, das durch einen hohen Turm überragt wird. Ihm ist auf der Zeichnung ein kleineres Gebäude vorgelagert, dass sich wie auch der Turm auf dem Grundriss nicht wiederfinden lässt. In den Ecken der Ringmauer stehen runde Türme.
Erhalten ist davon noch der jetzt trockene Graben um den überbauten Schlosshügel. An Mauerwerk sind außer Kellern noch Fundamente der ehemaligen Rundtürme und die Futtermulde des Grabens sowie Teile der westlichen Brücke existent. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Keine