EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Gailnau

Geschichte:

Die Burg gehörte bis 1310 den Grafen von Oettingen. Graf Konrad IV. wurde in diesem Jahr unter Reichsacht gestellt und verlor so seine Besitzungen. In diesem Zusammenhang geschah auch die Ersterwähnung der Burg Gailnau, denn die Rothenburger Landrichter setzten Conrad von Gattenhofen als Nutznießer der Burg ein. 1316 verpfändet Kaiser Ludwig der Bayer seinem Hofmeister Heinrich von Nordenberg Geld zum Ausbau der Burg, wie vorher auch schon Kaiser Heinrich. 1323 kauften die Grafen von Hohenlohe die inzwischen wieder in den Besitz der Grafen von Oettingen übergegangene Burg. 1406 wurde sie mit anderen Gütern von den Grafen von Hohenlohe der Reichsstadt Rothenburg verkauft. 1408 wurde sie wie auch die anderen Rothenburger Burgen nach der Niederlage der Stadt im Konflikt um die Erweiterung ihre Territoriums auf kaiserlichem Befehl geschleift. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die Erhöhung der Pfandsumme 1316 durch Ludwig dem Bayern erfolgte aufgrund der von Heinrich von Nordenberg getätigten Bauaufwendungen. Welcher Art die an der Burg durchgeführten Baumaßnahmen waren, ist aber unbekannt. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Die Burg befindet sich auf einem isolierten Bergkegel oberhalb des Steilrands der Frankenhöhe, der im Süden durch einen Sattel mit dem Gailnauer Berg verbunden ist. Das trapezförmige Plateau besitzt eine größte Ausdehnung von 50 x 50 m. Umgeben ist es von einem Graben, dessen Sohle im Süden 4 m und im Norden 12 m unter der Plateauoberfläche liegt. Damit umgibt er eine Fläche von 120 x 90 m. Vorgelagert ist ein Außenwall, der im Süden deutlich vergrößert ist. Hier ist er bis zu 30 m breit und überragt das Außengelände um bis zu 7 m.
Von der Innenbebauung ist nur ein Brunnen im Osten bekannt, außerdem sollen noch die Fundamente eines rechteckigen Turmes im Boden stecken. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Um 1930 unsachgemäße Grabungen im Nordwesten und auf dem Plateau durch einen Schreinermeister Oehl. An Funden werden nur "Hohlziegel" genannt.
Ab 1969 mittelalterliche Lesefunde von Fragmenten von Keramik, Becherkacheln, Glas u. a. (Stefan Eismann)