EBIDAT - Die Burgendatenbank

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Gaffenberg, Burgmal

Geschichte:

Zu dieser Befestigung existieren keine historischen Quellen, die Aufschluss über Ursprung und Erbauer geben. 1382 erscheint sie mit der Ortsbezeichnung "Burgmal" in einer Heilbronner Urkunde.
Da sie in unmittelbarer Nachbarschaft einer 1037 erstmals erwähnten Wüstung Böckingen liegt, die nicht identisch mit dem heutigen Heilbronner Ortsteil gleichen Namens ist, existieren Überlegungen, ob die Burg in Verbindung mit dem Ortsadelsgeschlecht von Bochingen stehen könnte. Dieses wird aber erst 1333 urkundlich erwähnt, was für den ins Frühmittelalter oder frühe Hochmittelalter weisenden Charakter der Burg als deutlich zu spät erscheint. Die spätmittelalterlichen Lesefunde von der Burgfläche können im Zusammenhang mit dem schon damals betriebenen Steinbruch stehen. (Stefan Eismann)

Bauentwicklung:

Die archäologischen Untersuchungen haben keine Hinweise auf eine Mehrphasigkeit erbracht. (Stefan Eismann)

Baubeschreibung:

Das ca. 90 x 40 m große Burgareal befindet sich auf einem spitz nach Nordosten vorspringenden Plateausporn mit steilen Hängen. Die Anlage wird im Südwesten durch eine Abschnittsbefestigung gegen das Hinterland abgesichert. Diese besteht aus einem auf der Innenseite maximal 1,40 m hohen Wall, dem ein bis zu 1,50 m tiefer und 5 m breiter Graben vorgelagert ist. Laut den Ergebnissen der 1954 durchgeführten Sondagen ist der Wall ohne Holzkonstruktion aus dem lockeren Steinmaterial des Grabenaushubs aufgeschüttet worden. Der südöstliche Teil der Befestigung ist durch einen großflächigen Mergelsteinbruch teilweise zerstört worden, der offenbar schon im 14. Jh. betrieben wurde. Auch das Nordwestende ist durch Materialabbau an den Hangkanten gestört. Der heutige Wegedurchbruch ist modern. Der ursprüngliche Zugang bestand möglicherweise nur aus einem schmalen Durchlass an der südöstlichen Seite zwischen der Hangkante und dem dort leicht nach innen einbiegendem Wallende. (Stefan Eismann)

Arch-Untersuchung/Funde:

Auf der Burg wurden 1954 durch Rektor Wilhelm Mattes als kommissarischer Leiter des Heilbronner Geschichtsvereins Schnitte angelegt und Bohrstocksondierungen durchgeführt, die keine Siedlungsbefunde oder datierende Funde ergaben. 1937 wurden als Lesefunde spätmittelalterliche Scherben und Ziegelbrocken erwähnt. (Stefan Eismann)